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Blick auf Lorchhausen und Lorch

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Lorch im Rheingau

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Rathaus der Stadt Lorch am Rhein

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Burg Nollig und alter Wehrturm Strunk

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Blick über die Weinberge nach Lorch am Rhein

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Blick auf Lorch am Rhein

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Rast auf dem WispertalSteig

Rast auf dem WispertalSteig



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Tourist Infos

Schroffe Felsen und unberührte Natur

In der Freizeit mögen es auch Städter gerne wildromantisch. Das Wispertal im Rheingau empfiehlt sich mit einem neuen Wanderwegenetz als Ausflugsziel.

 

Von Oliver Bock

Die Menschen zieht es in die großen Städte. Während in den entlegenen Dörfern fernab der Zentren Wohnungen leer stehen, planen die boomenden Großstädte in der Rhein-Main-Region immer neue Quartiere, um der Nachfrage gerecht zu werden. In seiner Freizeit allerdings will der Großstädter heraus aus dem Asphaltdschungel und hinein in möglichst unberührte Natur. Das zumindest ist die Überzeugung des Autors Werner Wolf, und Erhebungen wie die des Deutschen Wanderinstituts geben ihm recht. Wolf, der selbst zwei Jahrzehnte in Wiesbaden eine Werbeagentur geführt und seine Erholung im Wispertal gefunden hat, sieht einen Trend zur Entschleunigung in der Natur. Gemeinsam mit dem ehemaligen Ministerialbeamten und Aussteiger Siegbert Seitz hat er einen Naturführer für das "wilde Wispertal" verfasst.

Es ist das Begleitbuch zu einem Wanderwegeprojekt, das auf die Initiative des Lorcher Wanderenthusiasten Robert Carrera zurückgeht. Carrera hat den Erfolg des Fernwanderwegs Rheinsteig beobachtet, der Lorch in der Hauptsaison eine "Ameisenstraße" der Wanderer quer durch den Ort beschert. Und Carrera hat das höchst erfolgreiche Wanderwegeprojekt "Traumpfade" auf der gegenüberliegenden Rheinseite mit großer Aufmerksamkeit verfolgt und schließlich für das wildromantische Wispertal adaptiert.

Nach vier Jahren ist man so weit. Am 5. Mai wird der Fernweg eröffnet, der von Lorch am Rhein über 44 Kilometer bis nach Heidenrod-Kemel im Untertaunus führt und damit die beiden Welterbestätten Oberes Mittelrheintal und Limes sowie die beiden zertifizierten Premium-Wanderwege "Rheinsteig" und "Limes-Erlebnisweg" verbindet. Weil viele Erholungs suchende aber Rundwanderwege bevorzugen, wird der Fernweg um 14 Schleifen mit Längen zwischen fünf und 18 Kilometern ergänzt. Mit Lorch, Heidenrod, Rüdesheim, Bad Schwalbach und Schlangenbad sind fünf Kommunen des Rheingau-Taunus-Kreises an dem neuen, insgesamt 208 Kilometer langen Wegenetz beteiligt.

"Das Interesse an dieser Region wächst", sagt Carrera. Das Wispertal habe schon immer einen guten Ruf als Naherholungsgebiet, sei aber zuletzt ein wenig in Vergessenheit geraten. Mit dem Wegenetz soll eine Renaissance beginnen, und Bürgermeister Jürgen Helbing (CDU) sieht Lorch schon "auf dem Weg zum Wanderparadies". Der Rheinsteig und der bestehende Wispertalsteig bei Espenschied haben der Stadt laut Helbing Erfolge beschert im Bemühen, einen nachhaltigen Tourismus zu etablieren. Auch das Land erkennt die Chancen für eine wirtschaftlich benachteiligte Region Hessens und hat das Wegeprojekt mit dem Höchstbetrag von 200 000 Euro gefördert. Dieses Geld für ein Projekt der Regionalentwicklung im Untertaunus soll dazu beitragen, dem "Wispertaunus" als Urlaubsregion und Ausflugsziel einen Schub zu geben. Es soll helfen, Strukturschwächen zu mildern und der Gastronomie und Hotellerie Perspektiven zu eröffnen.

Das Herz des engen, verwunschenen Tals ist die Wisper. Ein knapp 30 Kilometer langer Fluss, der sich von Mappershain nach Lorch windet, wo er am Strunk, einem 450 Jahre alten Festungsturm,

in den Rhein mündet. Der Strunk diente ursprünglich der Verteidigung eines kleinen Hafens an der Wispermündung in den Rhein, denn Lorch war seinerzeit ein bedeutender Umschlagplatz für Warentransporte auf dem Rhein und Ausdruck der mittelalterlichen Blüte dieses kleinen Bollwerks des Mainzer Erzstifts.

Heute ist Lorch ein "Teil der wirtschaftlich ärmsten Region des Kreises", sagt Carrera. "Dafür ist der Naturreichtum besonders groß", entgegnet Helbing, und die Fachleute des Nassauischen Vereins für Naturkunde geben ihm recht. Nach ihren Forschungen hat fast ein Drittel aller in Deutschland bekannten Pflanzenarten in dieser Region einen Lebensraum, was Lorch zu einem bundesweiten Kristallisationspunkt der Artenvielfalt adelt. Die Autoren einer Monographie über den Lorcher Raum heben den "höchsten Felsanteil in Mitteleuropa außerhalb der Alpen" hervor. Die naturnahen Felspartien und Gehölze zwischen den Weinbergen prägten den besonderen Charakter der Landschaft. Die Steppenheide, die in der Übergangszone vom trocken-warmen Rheintal zum feucht-kühlen Taunus eine Art "florales Sammelbecken" bildet, begeistert aber nicht nur die Botaniker und Geologen.

Die auf das Jahr 2003 notierte Rückkehr der Lachse, von denen die ersten Exemplare 1998 ausgesetzt worden waren, gilt als Beleg für ein ökologisch weitgehend intaktes Gewässer. Die natürliche Vermehrung ist inzwischen wieder in Gang gekommen. Im kalten und mineralstoffreichen Wasser tummelt sich auch die Wisperforelle, eine kulinarische Spezialität der Region. Mit ein wenig Glück bekommen Wanderer Hirsche und Rehe, aber auch Mufflons und Wildschweine zu Gesicht. Der Wald ist Lebensraum für seltene Arten wie die stark gefährdete Wildkatze, Schwarzstorch, Fledermäuse, Hirschkäfer, Zippammer und Kolkraben. Sogar ein Luchs soll den Forst zur Heimat erkoren haben.

Das Tal ist zudem der Ort, an dem der Wanderer den Wisperwind spüren kann, der rheinaufwärts weht und den Segelschiffen bis zum Aufkommen der Dampfschifffahrt bisweilen zu schaffen gemacht hat. Ferdinand Freiligrath hat ihm 1844 ein achtstrophiges Gedicht gewidmet: "Der Wisperwind, der Wisperwind, den kennt bis Oestrich jedes Kind."

Das Wispertal und die Wälder beidseitig des Flusses gehören zum Hinterlandswald, dem mit 22 000 Hektar größten zusammenhängenden Wald Hessens. Bauern trieben im Mittelalter ihr Vieh zur Weide in den Wald, und Köhler holzten für ihre Meiler große Bestände ab. Im 18. Jahrhundert war der Holzbedarf so groß, dass von einem Wald im heutigen Sinne kaum noch gesprochen werden konnte. Die Lorcher Höhenstadtteile Ransel, Espenschied und Wollmerschied gehen auf Rodungsinseln im zehnten und elften Jahrhundert zurück, weil die wachsende Bevölkerung ernährt werden musste. Der Wald wurde über die Maßen genutzt, bis es kaum noch dicke Bäume gab. Mitte des 16. Jahrhunderts sollen im Kammerforst östlich von Lorch 20 000 Schweine gemästet worden sein.

Erst unter nassauischer Herrschaft und nach der Aufteilung des Waldes auf die Kommunen gelang es, den Wiederaufbau einzuleiten. Zur Erschließung der ausgedehnten Wälder baute der Reichsarbeitsdienst in den dreißiger Jahren des vorigen Jahrhunderts eine 13 Kilometer lange, asphaltierte Straße, für deren Erhalt seit 1939 ein kommunaler Zweckverband verantwortlich ist. Dieses schmale Asphaltband ist das einzige, das den Hinterlandswald durchschneidet. Damit ist der in weiten Teilen als Naturschutz-, FFH- oder Vogelschutzgebiet gesicherte Wald in der westlichsten Ecke Hessens ein Paradies für Wanderer. Es wird nun mit zertifizierten Premium-Wanderwegen erschlossen. Die damit verbundenen Hoffnungen sind groß. Der Bürgermeister erwartet nicht weniger als eine "neue Ära in der Region".

Siegbert Seitz, Werner Wolf: Ins wilde Wispertal. Natur, Kultur, Romantik erleben. Societätsverlag, Frankfurt 2017, 200 Seiten, 14[Euro] Nassauischer Verein für Naturkunde: Zwischen Mittelrhein und Taunus. Naturschätze in Lorch am Rhein. Jahrbuch Sonderband 3, Wiesbaden 2016, 300 Seiten, 23,90[Euro] Wandertipp: Robert Carrera lädt zu Pionierwanderungen auf den noch nicht markierten Routen, die nächste über 17,6 Kilometer beginnt am Samstag um 10 Uhr auf dem Naturpark-Parkplatz zwischen Nieder- und Obergladbach, Infos unter 01 63/439 92 44 und im Internet www.premiumwander-wispertaunus.de

 

 

Leckerbissen der Region - die Wisperforelle

 

Das Wasser prägt den Geschmack des Fisches. Die 30 Kilometer lange Wisper ist daher ein ideales Biotop für Forellen, denn dort leiten keine Industrie- oder Gewerbebetriebe ihre Abwässer ein. Das Wasser ist aber nicht nur unbelastet von Schadstoffen, sondern auch reich an Mineralien, die aus den Brunnen und Tiefen des Schiefergebirges in den Bach gelangen. Das besonders steinige Bachbett und die hohe Fließgeschwindigkeit führen zudem dazu, dass das Wasser durch Verwirbelungen einen hohen Sauerstoffgehalt ausweist. Das von vielen Bäumen beschattete Bachbett verhindert, dass sich das Wasser zu sehr erwärmt, und die kühlen Wassertemperaturen lassen die Forellen langsam wachsen.

Das gibt ihnen auf dem Teller nach Ansicht von Siegbert Seitz auch mehr Geschmack. Seine Familie betreibt zwei Forellenzuchten im Wispertal, und sie wirbt für ihre "Terroir-geprägten" Fische "mit eigenständiger Stilistik und Persönlichkeit". Diese Forelle schmeckt nach dem Wasser, aus dem sie stammt. Neben dem Spundekäs' und den Wildbratwürsten aus heimischem Wildbret ist die Wisperforelle die kulinarische Spezialität der Region Rheingau, die zu Riesling und Spätburgunder gereicht wird.

Informationen unter  www.wisperforelle.de

Autor/en: Bock, Oliver

Alle Rechte vorbehalten. © Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH

FAZ Artikel (134 KB)

 

 

 

 

Anja Gentemann
https://www.lorch-rhein.de
erstellt am 20.03.2018

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