Lachse in der Wisper
Seit einigen Jahren setzt das Land Hessen ein Programm zur Wiederansiedlung der Lachse in der Wisper um. Fischtreppen wurden in der Wisper gebaut und nun kommen die Lachse wieder in ihre Laichgewässer in der Wisper zurück. Hier können Sie die Jahresberichte herunterladen:
Weitere Informationen unter: https://rp-darmstadt.hessen.de/umwelt/landwirtschaftfischereiweinbau/fischerei/fischartenschutz/lachs
Zu den Lorcher Kulturtagen 2010 steuerte die Bürgerstiftung eine Exkursion bei: "Der Wisperlachs ist wieder da" - Bericht über die Exkursion der Bürgerstiftung Rheingau-Taunus bei den Lorcher Kulturtagen 2010 (25. September 2010):
Der erste Heimkehrer heißt Simone
In diesen Wochen wanderten große Lachse wieder in die Wisper
Zu den Lorcher Kulturtagen steuerte die Bürgerstiftung eine Exkursion bei. Etwa 70 Teilnehmer erlebten, dass der im Rhein – Rheinsalm! – und in der Wisper ausgestorbene Lachs zurückgekommen ist. Bis zu 90 Zentimeter groß, springen sie das Flüsschen hinauf, um dort ihren Laich zu vergraben und damit der Nachwuchs ihr Erbe fortführt: Vom Geburtsort Wisper in den Atlantik und nach einigen Jahren groß und stark zurück zum Ursprung und erneuter
Fortpflanzung. Mit einem Elektro-Gerät und in Wathosen stiegen Dr. Christian Köhler und Dr. Jörg Schneider in das Flüsschen. Der Fischereidezernent des Regierungspräsidiums und der Experte der Bürogemeinschaft für Fisch- und Gewässerökologische Studien führten vor, was sich in dem gurgelnden Gewässer alles tummelt. Da ist ein Lachs, nur handlang und dünn. Wenn der Kleine die Gefahren meistert, die im Laufe seines Lebens auf ihn in der Wisper, im Rhein und Atlantik noch lauern, zeigt er sein Format. Bis kurz nach dem Zweiten Weltkrieg, als die Wasserverschmutzung ihnen den Garaus machte, waren Salme (lat. salmo = Lachs) am Mittelrhein und in den Seitenflüssen verbreitet. Als Nahrungsmittel waren sie ein Wirtschaftsfaktor. 1998 begann „Lachs 2000“. In der Wisper wurden Barrieren, die dem Wanderer den Weg versperrten, entfernt und Junglachse ausgesetzt. Vor acht Jahren kamen die ersten zurück, einer wurde „Simone“ getauft, nach der damaligen Lorcher Weinmajestät. Alle drei bis vier Jahre wird jetzt die Wispermündung ausgebaggert; auch die Fischtreppe am Walzenmühlenwehr
setzt sich regelmäßig mit Treibgut zu. Die Aufstiegshilfe soll deshalb umgebaut werden. Gut funktioniert der „Serpentinenpass“ bei der Firma Schlaadt und das „Umgehungsgerinne“ an der Fischzucht Seitz. Nur jeder Hundertste schafft es zurück. Doch die Vermehrung in der Wisper macht Fortschritte: Statt der anfangs 40.000 werden nur noch 10.000 Junglachse im Jahr neu eingesetzt. In diesen Wochen – bis Ende November – war wieder mit ausgewachsenen Heimkehrern zu rechnen. Mittlerweile gibt es das Folgeprojekt „Rheinlachs 2020“.
(von Jürgen Winterwerb; Quelle: 3. Rundbrief der Bürgerstiftung Rheingau-Taunus,
www.buergerstiftung-rheingau-taunus.de )
Fotos von der "Lachs-Wanderung":