Strunk

STrunk 

Lorcher Wehrturm

Der mittelalterliche Rundturm Strunk liegt heute direkt hinter dem Bahndamm am Südufer der Wisper. Als der Turm 1567 erbaut wurde (verbautes Holz lässt Bauzeit ab 1447/1448 zu), gab es den Bahndamm noch nicht und der Turm diente zur Verteidigung der Wispermündung und der 1556 erbauten Wisperbrücke.

Aufgrund gefährlicher Stromschnellen am Binger Loch war Lorch damals wichtiger Umschlagplatz für rheinauf- und rheinabwärts gehende Schiffstransporte. Um die Stromschnellen zu umgehen, wurden die Waren in der zum Hafen ausgebauten Wispermündung aus- und umgeladen und auf dem Landweg über den sogenannten Kaufmannsweg von Lorch nach Rüdesheim und zurück transportiert.

Der Strunk diente jedoch nicht nur als Wehrturm, sondern gleichzeitig auch als Gefängnis.

Das obere Geschoss des Turmes und die Plattform sind durch einen vorgewulsteten Treppenturm erreichbar. Die Wände sind aus Schieferbruch- und Sandsteinen gemauert und haben innen vier mit Stichbögen überdeckte Blenden mit viereckigen kleinen Fenstern oder Schlüsselscharten. Zu dem im Erdgeschoss liegenden und tief in den Boden hinreichenden Verlies führte damals lediglich ein Loch im Gewölbe.

Trauzimmer im Strunk 

In den Jahren 2005 und 2006 wurde der Turm komplett restauriert. Im ersten Geschoss befindet sich ein Trauzimmer. Noch immer kann von dort durch eine Bodenluke, die allerdings heute mit Gitterstäben versperrt ist, hinunter in das ehemalige Verlies geschaut werden.